Niedrigerer Lebensstandard | SantéPsy.ch

Der Übergang in den Ruhestand geht oft mit einem Einkommensrückgang einher. Das neue Budget zu verwalten kann schwierig sein: Es steht weniger Geld für Freizeitaktivitäten zur Verfügung und eine unvorhergesehene Ausgabe kann das Budget schwächen. In unserer Gesellschaft fällt es einem nicht leicht, über seine finanzielle Situation zu sprechen.

Das gilt besonders im Ruhestand, wo sich die Menschen oft nicht trauen, über ihre Situation zu sprechen. Vorübergehende finanzielle Schwierigkeiten und/oder eine Verschuldungssituation können Stress verursachen und das psychische Wohlbefinden beeinflussen. Es ist wichtig, sich zu trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen und mit einer Vertrauensperson über die persönliche Situation zu reden.

Ruhestand und Finanzen

Dank der Sozialversicherungen ist die Mehrheit der Rentnerinnen und Rentner finanziell gut abgesichert. Aber nicht alle älteren Menschen sind finanziell gut aufgestellt. Der Übergang in den Ruhestand ist in der Regel mit einem Einkommensrückgang verbunden. Wenn Sie keine Ersparnisse haben, kann Sie eine unerwartete Ausgabe, z. B. eine Zahnbehandlung, der Ersatz eines Haushaltsgeräts oder eine Heizungsrechnung, in eine schwierige finanzielle Lage bringen. Ein geringeres Einkommen kann auch dazu führen, dass ältere Menschen aus Geldmangel oder aus Angst, das Budget zu sehr zu belasten, auf Freizeitaktivitäten verzichten.

Hilfe ist ein Recht!

Viele trauen sich nicht zu fragen, ob sie Anspruch auf Leistungen wie Prämienverbilligungen und/oder Ergänzungsleistungen haben. Der Anspruch auf diese Leistungen bestimmt sich nach dem Einkommen und Vermögen der Person, wird aber nicht unbedingt «angeboten», sondern muss beantragt werden. Es kann sinnvoll sein, seinen Anspruch auf diese Leistungen regelmässig neu zu bewerten und nicht zu zögern, sie zu beantragen. Jeder Kanton hat seine eigene Organisation für Prämienverbilligungen und Ergänzungsleistungen. Die Kontaktadresse für Ihren Kanton finden Sie hier.

Finanzielle Sorgen und psychisches Wohlbefinden

Finanzielle Schwierigkeiten können Stress verursachen. Sorgen, weil man eine Rechnung nicht bezahlen kann, eine Aktivität wegen Geldmangels aufgeben muss oder ob des immer grösser werdenden Stapels an unbezahlten Rechnungen können die psychische Gesundheit belasten. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihren Sorgen nicht allein bleiben. Über Ihre Sorgen zu sprechen und jemanden um Rat zu fragen, dem Sie vertrauen, kann helfen.

Zögern Sie nicht, sich an den Sozialdienst von Pro Senectute zu wenden; er bietet finanzielle Beratung an, um Budgetfragen zu klären und Ihnen bei den nötigen administrativen Verfahren zur Beantragung der finanziellen Unterstützung weiterzuhelfen. Die Fachleute dort können Ihre Bedenken entgegennehmen, Sie unterstützen und Sie bei Bedarf an eine Fachperson für psychische Gesundheit überweisen. Hier finden Sie die Adressen der Dienstleistungen von Pro Senectute in Ihrem Kanton. In einigen Kantonen bietet auch die AVIVO (Verein zur Verteidigung der Rechte der Rentner) Sozialberatungen an. Um zu erfahren, welche Dienstleistungen die AVIVO in Ihrem Kanton anbietet, klicken Sie hier.