Übergang in den Ruhestand in der Zeit des Corona

Der Übergang in den Ruhestand ist eine wichtige Phase, die oft von widersprüchlichen Gefühlen geprägt ist. Auf der einen Seite ist man glücklich, mehr Zeit für sich, die Familie und die Lieblingshobbys zu haben. Auf der anderen Seite ist man traurig oder besorgt bei dem Gedanken, die Arbeitsroutine und die Kolleginnen und Kollegen aufzugeben, noch viel mehr während einer Krise wie der jetzigen. Bereitet Ihnen dieser neue Abschnitt Sorgen oder bedrückt er Sie?
 

Ruhestand: Veränderungen und Fragen

Wenn das Berufsleben anstrengend war, wird der Ruhestand im Allgemeinen erwartet und herbeigesehnt. Bei anderen wiederum kommt er zu früh, zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Person auf dem Höhepunkt ihrer Karriere fühlt. In jedem Fall aber bedeutet der Abschied von der Arbeit nach Jahren der Tätigkeit einen Umbruch. Vieles ändert sich schlagartig:

  • der Tagesablauf,
  • der regelmässige Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen oder anderen Arbeitsbeziehungen,
  • die soziale Identität.

Das Leben, bisher hauptsächlich um die Arbeit herum organisiert, muss auf andere Aktivitäten ausgerichtet werden. Wichtige Fragen stellen sich: Wie sich dem neuen Rhythmus anpassen? Wie die Freizeit organisieren, ohne dass Langeweile oder Einsamkeit aufkommt? Auch Sorgen um die Finanzen oder die Gesundheit sind möglich.

Für manche ist der Ruhestand Gelegenheit, sich auf die Leidenschaften zu konzentrieren, die wegen der Arbeit vernachlässigt wurden: Mehr Zeit mit der Familie verbringen, ehrenamtlich arbeiten, an kulturellen Aktivitäten teilnehmen, einem Sportverein beitreten usw. 
Für andere ist es eine Herausforderung, sich weiterhin nützlich zu fühlen, die Freizeit zu füllen und diesem neuen Lebensabschnitt einen Sinn zu geben. 

Vorbereitung auf den Ruhestand

Die verschiedenen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ruhestand können zu Stress und Ängsten führen. Wie man den Übergang in den Ruhestand erlebt, hängt weitgehend davon ab, wie gut man vorbereitet ist. 
Ein Plan zur Sorgenbewältigung kann verhindern helfen, dass diese zu echten Problemen werden, wodurch ein gewisses Wohlbefinden erhalten oder wiedergewonnen werden kann. 
Hier gibt es Tipps, wie verschiedene Fragen zum Ruhestand angegangen werden können. Es kann auch nützlich sein, sich etwas Zeit zu nehmen, um über die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen nachzudenken: Sie könnten bei anderen Aktivitäten zum Einsatz kommen. Spezielle Kurse können bei dieser Aufgabe helfen und auf die mit diesem neuen Lebensabschnitt verbundenen Veränderungen vorbereiten.

Für diejenigen, die sich während der Pandemie zur Ruhe gesetzt haben, ist dies ein heikles Thema. Geplante Projekte oder Aktivitäten sind womöglich auf Eis gelegt worden. Der Übergang in den Ruhestand ist immer heikel, noch viel mehr in unsicheren Zeiten, in denen die Möglichkeiten, Aktivitäten nachzugehen, eingeschränkt sind.

Darüber reden

Das Thema Ruhestand wird oft über technische Begriffe wie «Rechte» oder «Renten» definiert und seltener aus einer menschlichen Perspektive betrachtet. In jedem Fall ist es wichtig, mit der Familie, Freundinnen und Freunden oder Kolleginnen und Kollegen darüber zu sprechen, wie man sich beim Gedanken an das bevorstehende Arbeitsende fühlt. Eine Fachperson kann bei der Lösungssuche helfen, sodass diese heikle Phase mit mehr Gelassenheit angegangen werden kann.

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